Suche Argumente für U-25-Umzug

Lösungsvorschläge für die unter 25-jährigen beim ALG II
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tigerlaw
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Suche Argumente für U-25-Umzug

#1

Beitrag von tigerlaw »

Sachverhalt: Junger Mann, Bj. 2001, lebt in Wohnung mit seiner Mutter.

Diese macht derzeit eine Ausbildung zur Altenpflegerin, Abschluss Frühjahr 2021

Sohnemann, inzwischen im 3. Lehrjahr bei einem EDEKA-Händler, hatte es blöd angestellt, wurde im März fristlos gekündigt, insoweit keine Fragen, ALG-I-Sperrfrist und 30-%-Sanktion sind zu akzeptieren!

Er hatte seither nur zuhause gelebt, immer mehr "Pascha-Allüren" angenommen.

Mandantin fragte mich vor zwei Wochen, ob sie ihn rauswerfen könne. Ich hatte deshalb mit der Stv. TL Leistung (ich habe einen guten Draht zu ihr) telefoniert und die Sache "vorsorglich ventiliert".

Tags drauf, vor 10 Tagen, war Sohnemann wieder tätlich geworden, Mutter hat ihn rausgeworfen.

Er will jetzt zu Freundin nach Hannover gehen. Sagte zuerst, er wolle sich nicht an das Jobcenter wenden. Hat das aber jetzt wohl doch getan.

Deshalb fragt mich Mandantin, da JC Hannover eine Auszugszustimmung des "Wegzug-JC" anfordert.

Abgesehen davon, dass die Mutter m.E. ihm wohl nicht dabei helfen sollte, welche Argumente könnte er vorbringen? Oder bedarf es auch einer Schilderung der Mutter über die Tätlichkeiten?

Oder ist das Argument, mit Freundin zusammenziehen zu wollen, genügend stark?
Ich darf sogar beraten - bei Bedarf bitte PN!
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kleinchaos
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Re: Suche Argumente für U-25-Umzug

#2

Beitrag von kleinchaos »

Familiengründung ist schon gut. Und wenn er in einen anderen Ort zieht, ist es doch fürs derzeitige JC meist kein Problem, ihn ziehen zu lassen
"Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei - mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden." Rosa Luxemburg
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Koelsch
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Re: Suche Argumente für U-25-Umzug

#3

Beitrag von Koelsch »

Wobei "zur Freundin" aber gleich den BG-Verdacht keimen lässt.
Frei nach Hanns-Dieter Hüsch, ist der Kölner überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.
Deshalb kann von mir keine Rechtsberatung erfolgen, auch nicht per e-mail oder PN.
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marsupilami
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Re: Suche Argumente für U-25-Umzug

#4

Beitrag von marsupilami »

Mir stellt sich eine ganz andere Frage:
Weiß die Freundin, dass er gegen seine Mutter tätlich geworden ist?

Mutter soll Schloss austauschen und an niemanden Schlüssel herausgeben.


JaJaJaJaJa - mir ist schon klar, dass das nicht die Frage ist.
Aber es ist meiner Ansicht nach das Grundproblem, aus dem sich diese Frage stellt.


Tätlichkeiten zur Anzeige gebracht?
Verletzungen dokumentiert?

Denn wenn das "zuständige" JC auf doof und stur schaltet, wird's wohl nicht ohne gehen.


Nachtrag:
Die Freundin und damit womöglich BG kommt doch erst in's Spiel wenn der Sohn dort ist, wenn er seinen ständigen Wohnsitz ummeldet.


Noch'n Nachtrag:
Könnte sich Muttern an's Jugendamt wenden?
Signatur?
Muss das sein?
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tigerlaw
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Re: Suche Argumente für U-25-Umzug

#5

Beitrag von tigerlaw »

Mutter will nicht zur Polizei.

Sohnemann ist bald 20, war früher nie mit Jugendamt in Kontakt. Dürfte jetzt für "erstmaligen Kontakt" zu alt sein.

Im übrigen: Hiesiges JC sollte vielleicht tatsächlich zustimmen, denn dann haben sie einen Kunden weniger auf der Payroll.

Idee mit Schlosstausch gebe ich an Mutter weiter.
Ich darf sogar beraten - bei Bedarf bitte PN!
der ratlose
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Re: Suche Argumente für U-25-Umzug

#6

Beitrag von der ratlose »

Wenn die Mutter ihn rausgeworfen hat,dann wohnt er nicht mehr bei ihr.
Das ist der einzigste Fakt der im Sozialrecht zählt.

Er trägt schriftlich vor das er rausgeflogen ist.
Die Mutter bestätigt das sie ihn nicht wieder einziehen läßt und die Angelegenheit für sie damit beendet ist.

Es gibt die Macht des Faktischen, gerade im Sozialrecht.

Und er braucht keine Auszugsgenehmigung wenn er rausgeworfen wird.
Und wenn er in Hannover Probleme bekommt, würde ich an seiner Stelle eiskalt beim Amtsgericht eine einstweilige Anordnung beantragen
das das Gericht die Mutter verpflichtet ihn wieder bei sich wohnen zu lassen,da sie ihn rausgeworfen hat ohne das JC um Erlaubnis zu bitten.

Und das alles dann mit zum SG Hannover.
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marsupilami
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Re: Suche Argumente für U-25-Umzug

#7

Beitrag von marsupilami »

Falsch!
Die Mutter ist nicht verpflichtet, ihn bei sich wohnen zu lassen.
Wenn doch, bitte gesetzliche Grundlage benennen!
Der Sohn ist volljährig!!

Und ich glaube nicht, dass eine angeführte Fürsorgepflicht, weil Sohnemann noch keinen Berufsabschluß hat, zum Tragen kommt.

Umgekehrt wird ein Schuh draus:
Der junge Mann darf - SGB-verpflichtend - nicht ohne Genehmigung des JC ausziehen!!
Das hindert aber nicht die Mutter, den Kerl rauszuschmeißen!

Da er volljährig ist, hat er - bei Pascha-Allüren - gefälligst für sich selbst zu sorgen bzw. kann gegenüber anderen als der Mutter Pascha spielen.
Signatur?
Muss das sein?
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