JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

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marsupilami
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#26

Beitrag von marsupilami »

1.) Die 60 % ergeben sich für jedermann aus einer simplen Grundlschul-Rechnung.
Die notwendigen Zahlen für diese Rechnung kann jeder aus der Abschlagsrechnung der Mainnova entnehmen.
Neuer Abschlag minus alter Abschlag ergibt die Differenz in EURO und über eine simple Prozent-Rechnung erzielt man die Erhöhung in Prozent.

2.) Die ausführliche Aufschlüsselung für den Gas-Nettopreis und insbesondere des Preises pro kWh Gas entnehmen Sie bitte der homepage des Unternehmens.
https://www.mainova.de/de/service/wisse ... mensetzung#

Dort liegen im unteren Bereich die relevanten Informationen zum Download bereit.
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Olivia
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#27

Beitrag von Olivia »

Die 60% resultieren aber auch aus "mollig warm" x 1,6. Das will das Jobcenter in einer Energiemangellage wohl nicht weiter ?bernehmen.
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Koelsch
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#28

Beitrag von Koelsch »

Hier die Daten, die dem JC vorliegen aus Februar 22
Mainova Gas Abrechnung 2021 ano.pdf
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Frei nach Hanns-Dieter Hüsch, ist der Kölner überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.
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Olivia
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#29

Beitrag von Olivia »

Angemessen sind maximal 7.250 kWh bei normalem Verbrauch und 11.200 kWh bei erhöhtem Verbrauch (50 m² Wohnfläche, Mehrfamilienhaus 251-500 m² Gesamtwohnfläche, Erdgasheizung).
https://www.heizspiegel.de/fileadmin/hs ... -print.pdf

Der tatsächliche Verbrauch lag aber bei 16.074 kWh.

Das ist 2,22-fach erhöht bzw. immer noch 1,43-fach zu hoch.

Das Jobcenter kann übernehmen: 11.250 kWh x 0,113 Ct/kWh = 1.271,25 €
+ Grundpreis 94,90 €
= zusammen 1.366,15 €
Preise gültig ab 1. Juli 2022, siehe Mainova Preisübersicht

1/12 davon = 114 € monatliche Abschlagszahlung
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marsupilami
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#30

Beitrag von marsupilami »

Dann schreibt man denen das halt (dazu zu obigem), dass die Gasrechnung vom [Datum] nachweislich vorliegt und dort die relevanten bzw. geforderten Daten/Zahlen entnommen werden können.

Liegt denn die betroffene Wohnung über einem Keller/Garage/Leerstand und könnte man damit mit mehr Heizbedarf argumentieren?
Schlecht isolierte Außenwände?
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Olivia
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#31

Beitrag von Olivia »

marsupilami hat geschrieben: Mi 24. Aug 2022, 11:28 Liegt denn die betroffene Wohnung über einem Keller/Garage/Leerstand und könnte man damit mit mehr Heizbedarf argumentieren?
Schlecht isolierte Außenwände?
Das ist bereits durch die Spalte "erhöhter Verbrauch" des Heizspiegels abgedeckt. Dies sind die 11.250 kWh.

Ansonsten gibt es nur 7.250 kWh.

Bereits berücksichtigt wurde auch schon die fiktive Wohnfläche von 50 m² für eine 1er-BG, selbst wenn die Wohnung kleiner ist. Ich bin mir nicht sicher, ob das JC nicht auch nur die tatsächliche Wohnfläche berücksichtigen bräuchte, also bspw. 40 m² statt 50 m². Ich befürchte, dass die Wohnflächenfiktion nur für die Bruttokaltmiete gilt, nicht aber für die Heizkosten. Letztere könnten wahrscheinlich an der tatsächlich bewohnten Fläche bemessen werden, maximal aber 50 m² für eine 1er-BG.

Zu beachten ist, dass der tatsächliche Preis im Winter eher bei 30 Cent pro kWh liegen wird. Der maximal vom JC übernahmefähige Abschlag würde dann bei 303 € statt bei 114 € liegen. eLB sollte die Preislisten zeitnah beobachten und bei Erhöhungen das JC informieren. 0,113 Cent pro kWh sind noch sehr günstig!

Fenster ganztägig auf Kipp und Heizung permanent auf 5 wird in Zukunft einfach nicht mehr gehen.
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Koelsch
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#32

Beitrag von Koelsch »

Ich werd mal langsam vor mich hinrechnen. Kann abr was dauern, hab noch eine andere dringendere Sache auf dem Tisch (Nein, nicht das Mittagessen)
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Koelsch
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#33

Beitrag von Koelsch »

Ich tendiere dazu, recht einfach zu antworten:
Ihr Schreiben vom 19.8.2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr Schreiben vom 19.8.2022 kann ich nicht akzeptieren.
Mir ist unerklärlich, welche Rolle der Preis pro kWh bei Ihrer Bewilligung spielen soll. Es geht hier um eine Abschlagsrechnung, die genaue Abrechnung wird, wohl wie bisher, im Februar 2023 erfolgen und Ihnen natürlich übersandt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt aber sind die real auf mich zukommenden Erhöhungen im angemessenen Rahmen zu übernehmen, und das heißt, wenn mein monatlicher Abschlag um 60% steigt, dann ist auch der von Ihnen bisher übernommene Abschlag von € 69,00/Monat um exakt diese 60% zu erhöhen. Mainova vergleicht ja auch mit der Ihnen vorliegenden Abrechnung für 2021, ich bezweifele sehr stark, dass die Mainova für Sie eine separate, individuelle Abrechnung erstellen wird. Alle wesentlichen Angaben sind enthalten und entstehende Bedarfe sind von Ihnen zeitnah, zügig zu erbringen.
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marsupilami
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#34

Beitrag von marsupilami »

Geht auch.
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Olivia
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#35

Beitrag von Olivia »

Im Ergebnis läuft es dann auf 110 € mtl. Abschlagszahlung hinaus.
Olivia
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#36

Beitrag von Olivia »

Läge die Wohnung in Berlin, so würde sich für eine 1er-BG in Abhängigkeit vom Energieträger und der Gebäudefläche ein Grenzwert für die Vorkrisenzeit ergeben haben nach folgender Tabelle:

https://www.berlin.de/sen/soziales/serv ... 571942.php

Aus der Tabelle geht auch hervor, dass auch für die Heizkosten die Produkttheorie angewendet wird. Also nicht nur für die Bruttokaltmiete.
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benedetto
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#37

Beitrag von benedetto »

Die Richtwerte der Anlage 2 AV-Wohnen müssen dringend im Dezember 2022 angepasst werden, denn alle Grenzwerte/Singlewohnung usw. z.B. Gebäudefläche > 1000 bei Energieträger Heizöl 69,50 bzw. 58,50 Erdgas sind überholt! Ich zahle z.Zt.seit 1.1.2012 HK-Abschlag 60€ und erwarte ab 2023 eine Erhöhung...
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#38

Beitrag von OLDMEN55 »

Hallo Leute
Ich bin stiller Mitleser und kann die Situation mit den Heizkosten gut nachvollziehen.
Ich hab mal gerade die Zahlen der letzten 3 Jahren für Heizöl, Gas und Pellets rausgesucht. Bei den Zahlen geht es rein um die Preissteigerung
Beispiel: Wenn eine Person die gleiche kWh bezieht wie zuvor, bezahlt er 2020 die hier beschriebenen 100 Euro im Monat Abschlag.

.. ÖL für 2020 100 Euro,,,, für 2021 220 Euro... und für 2022 425 Euro
.Gas für 2020 100 Euro,,,, für 2021 140 Euro... und für 2022 340 Euro
Pellets 2020 100 Euro,,,, für 2021 105 Euro... und für 2022 395 Euro

Für 2022 sind die Preiserhöhungen noch nicht ganz durch

Also es liegt nicht an dem Heizverhalten, sondern an den Energie-Preisen die hier aufgerufen werden.
Ich habe ebenfalls eine Mitteilung erhalten, dass das Gas von 7 Cent auf 17 Cent pro kWh erhöht wird. Meine Tochter hatte 2020 40 Cent für den Liter Heizöl bezahlt, bei der heutigen Bestellung wären es 170 Cent je Liter.
Mahlzeit
Gruss
OLD Men


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Olivia
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Re: JC lehnt Heizkostenerhöhung ab

#39

Beitrag von Olivia »

16.074 kWh für einer 1-er BG wären für Bürgergeld-Empfänger in Berlin seit (spätestens) 2023 unangemessen. Maximal erlaubt sind dort 11.900 kWh pro Jahr. Ein Mehrverbrauch wäre aus eigener Tasche zu zahlen.

Könnte mir vorstellen, dass das ähnlich auch in anderen Bundesländern gilt.

viewtopic.php?t=30521
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