Stressbedingte chronische Erkrankungen

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Knipsi_derAlte
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Stressbedingte chronische Erkrankungen

#1

Beitrag von Knipsi_derAlte »

Mal eine Frage, weil mir meine Anwältin auch nicht weiterhelfen konnte:

Ich habe nach langer Zeit endlich einen Hausarzt gefunden. Der nahm erst einmal Blut ab und stellte fest, dass ich aller Voraussicht nach eine Diabetes entwickelt habe. Er führt dies auf dauerhaften Stress zurück. Ein erneuter Bluttest findet nun Mitte Mai statt, hier sollen die entsprechenden Blutwerte noch einmal überprüft werden. Der Arzt meinte jedenfalls, dass die Diabetes bei mir einen stressbedingten Auslöser hat.

Dann war ich beim Hautarzt aufgrund seit mehreren Jahren extrem juckender Hautstellen. Der Hautarzt meinte, die Hauterkrankung ist eine stressbedingte chronische neurodermitisartige Erkrankung.

Als Stressfaktoren kommt insbesondere und vor allem nur das Jobcenter in Betracht, denn das versetzt mich (hier im Forum bekannt) seit Jahren unter massive Stressbedingungen, was alleine die derzeit 8 laufenden Klageverfahren zeigen.

Hinzu kommen Schlafstörungen, Alpträume, immer wieder auftretende Depressionen in Wellen, Angststörungen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Auch diese führe ich auf die Behandlung des Jobcenters zurück, da sich meine nächtlichen Gedanken, Ängste und Alpträume sehr häufig auf Streiereien mit dem Jobcenter beziehen.

Insbesondere die Diabetesdiagnose und die Neurodermitisdiagnose bereitet mir große Sorgen. Da ich sonst keine großen Stressfaktoren habe, sind diese eindeutig auf das Jobcenter zurückzuführen.

Aber: Was kann man tun? Bzw. was kann man dagegen tun?

Ich sehe hier diverse Straftaten als erfüllt an, zumal das Jobcenter völlig willkürlich agiert und mich ganz gezielt und bewusst diesen Stresssituationen aussetzt. In einem der letzten Schreiben an das Sozialgericht machte die Widerspruchsstelle deutlich, dass sie auch künftig so fortfahren wird, das heißt, mich auch künftig zu sinnlosen Widerspruchs- und langwierigen Klageverfahren nötigen wird. Was hier vor sich geht, hat mit Rechtsstaatlichkeit schon lange nichts mehr zu tun. Aber es findet sich auch kein Staatsanwalt, der mal den A**** in der Hose hat, Ermittlungen gegen das Jobcenter aufzunehmen.

Alleine bereits die Darstellung des Jobcenters, dass man mich künftig weiterhin in Widerspruchs- und Klageverfahren zwingen wird, macht doch schon deutlich, dass es hier schon lange nicht mehr um Recht geht, sondern darum, mich (gesundheitlich) zu schädigen.
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Koelsch
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#2

Beitrag von Koelsch »

:willkommen: zurück.
Mein dringender Rat: Vergiss das Strafrecht, hier Vorsatz oder auch nur Fahrlässigkeit nachzuweisen, dürfte praktisch unmöglich sein. Strafrecht hört sich für Laien gerne einfach und unkompliziert an, aber mein Strafrechtsprof Rüping hatte voll Recht, wenn er sagte: Nur wenn Blut fließt, ist es recht einfach.
Frei nach Hanns-Dieter Hüsch, ist der Kölner überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.
Deshalb kann von mir keine Rechtsberatung erfolgen, auch nicht per e-mail oder PN.
HarzerUrvieh
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#3

Beitrag von HarzerUrvieh »

Allein der Beweis fehlt...

Ich kann Deinen Stress sehr gut nachvollziehen, aber man "müsste" es mal durch die Brille des JC sehen. Selbst dann, wenn sie nicht nur ihren Job machen würden, sondern dich tatsächlich "fertig machen" wollten, so könnten sie ihren Erfolg doch gar nicht erleben. Denn, die sehen dich ja nicht, wie Du dich im Bett wälzt oder Deine Bauchspeicheldrüse Insolin ausschüttet. Von daher, glaube ich nicht daran, dass das JC dich fertig machen will.

Ich denke auch, das so mancher JC-Muckel einen ziemlichen Hau hat und sich nicht in die restliche Bevölkerung eingliedern kann. Aber, es ist ja nicht der SB, der die Regeln macht. Die SB werden "geführt" und bewegen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Würde ein SB seinen Rahmen überschreiten und rein aus Boshaftigkeit z.B. Kosten nicht anerkennen, so wäre da noch die Widerspruchsstelle, die Stufen der SGs, die Beratungsstellen und die verteidigenden Anwälte. Da sehen so viele Augen drauf, dass es schon sehr unwahrscheinlich ist, dass über Jahre hinweg konsequent denunziert würde.

Da auch ich die eine oder andere Nacht nicht schlafen konnte, Gewicht zugelegt habe und auf diverse Zuckerarten schlecht reagiere (Pre-Diabetes), kann ich Dir nur empfehlen, dich nicht diesem Stress auszusetzen. Der JC-Muckel steht nicht neben Deinem Bett, es ist nur in Deinem Kopf. Wovon Du träumst hängt davon ab, woran Du denkst. Ob Du dem JC-Muckel einen Platz in Deinen Träumen einräumst oder nicht, entscheidest Du, nicht der JC-Muckel. Bei mir hilft es, spannende/fesselnde Geschichten zu lesen, an schöne Erlebnisse (z.B. mit (m)einer Frau) zu denken, den nächsten Tag durchlaufen oder ans Hobby zu denken. Klappt nicht immer, aber immer öfter.

Nach der ersten Minute ist alles wichtige gesagt ;-)
Licht ist schneller als Schall. Deshalb wirken manche Menschen hell, bis man sie sprechen hört.
Knipsi_derAlte
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#4

Beitrag von Knipsi_derAlte »

Ich möchte daran erinnern, was damals gegenüber des Petitionsausschusses mitgeteilt wurde:

Im Jobcenter hat sich eine Gruppe gebildet, die federführend entscheidet, wie in meinem Fall zu entscheiden ist. Selbst der zuständige Sachbearbeiter hat keinerlei Mitspracherecht. Im Ergebnis sind während der letzten Termine im Jobcenter immer wieder die Worte des zuständigen Sachbearbeiters gefallen: "Ich würde in Ihrem Fall gerne anders entscheiden, aber mir sind leider die Hände gebunden."
Eine EGV war immer bereits inhaltlich vorgefertigt und durfte durch den Sachbearbeiter nicht verändert werden. Im Ergebnis wurde keine EGV abgeschlossen, weil ich diese nie unterschrieben habe.

Also von wegen "Da schauen mehrere Augen darüber". In meinem Fall (und im Fall von jc_geschaedigter) eben nicht. Da gibt es Anweisungen "von oben", wie mit uns umgegangen wird. Schreibe ich einen Widerspruch gegen einen abschließenden Bescheid, ist die Zurückweisung des Widerspruchs festgelegt, der Sachbearbeiter der Widerspruchsabteilung handelt auf Anweisung und muss sich eine Begründung aus dem Finger saugen, warum diese und jene Betriebsausgaben nicht anzuerkennen seien. Das merkt man auch an den Argumentationen.

Es geht einzig und alleine darum, uns immer wieder in Klageverfahren zu zwingen, bis das Jobcenter irgendwann "Glück" hat und auf eine Richterin oder einen Richter trifft, der zu ihren Gunsten entscheidet, ganz egal wie viele Verfahren das Jobcenter zuvor verloren hat. Im Übrigen bezüglich den immer gleichbleibenden Sachverhalten, denn unser Gewerbe hat sich nicht geändert.

Auf der anderen Seite kann ich nun sagen: "Okay, dann sind nun zwei weitere Vermittlungshemmnisse auf der Liste, denn mit chronisch entzündeten Händen und einer Diabetes mit entsprechenden Begleiterscheinungen dürfte die erfolgreiche Arbseitssuche noch eingeschränkter sein. Meine wunden Hände hinterlassen da sicher einen guten EIndruck."
Olivia
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#5

Beitrag von Olivia »

Hast Du schon mal durchgerechnet, ob eine Umsetzung ins SGB XII evtl. finanziell machbar wäre? D.h. bei Fortführung der Tätigkeit.
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Koelsch
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#6

Beitrag von Koelsch »

Gute Idee
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Knipsi_derAlte
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#7

Beitrag von Knipsi_derAlte »

Das wäre nur denkbar mit vorheriger Fleischbeschau.
Die hätte bereits 2019 stattfinden sollen. Die Unterlagen habe ich eingereicht, der medizinische Dienst hat abgelehnt mit der Begründung, dass eine derart umfangreiche Begutachtung, wie sie bei mir notwendig wäre, nicht geleistet werden kann. Seitdem ist nichts mehr passiert. Aber glaube kaum, dass man mich ins SGB XII abschieben wird, solange ich auch nur theoretisch noch einen Stift halten kann. Soll mir auch recht sein, denn SGB XII bringt dann wieder ganz andere Probleme mit sich.
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Koelsch
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#8

Beitrag von Koelsch »

Zumindest die Einkommensanrechnung ist da völlig anders - gucksu § 4 SGB12§ 82DV
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Pegasus
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#9

Beitrag von Pegasus »

@ Knipsi
meine damalige FM hatte wenig Verrauen in den MD. Sie hat das Gesundheitsamt beauftragt. Es war zwar für mich belastend, aber ich hatte danach ein Gutachten zu meinen Gunsten in der Hand. Und als ich umgezogen war, neues JC zuständig, wurde ich auch sofort vom MD begutachtet. Auch hier ein sehr positives Gutachten für mich.
Will sagne, vielleicht ist es möglich, das auch Du den ersten beschrieben weg gehen kannst, weil der MD ja ablehnt hatte?
In jeden Stein, in jeden Ast, in jeden Tier ist Leben wie in Dir selbst
Einst hatten wir Angst und zogen in den Krieg, um unsere Freiheit zu verteidigen. Heute haben wir Angst vor Worte.
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Koelsch
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#10

Beitrag von Koelsch »

Ich hatte auch ein sehr positives Ergebnis vom MD bei einer eLB. Unfähigkeit zum Umzug würde aus psychischen Gründen festgestellt, also keine Kostensenkung.
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Knipsi_derAlte
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#11

Beitrag von Knipsi_derAlte »

Ich hatte mich damals auch bereit erklärt und auch die Unterlagen eingereicht. Der MD hat gesagt "nö". 2021 kam dann noch was vom JC zu dem Thema, dass die Unterlagen erneut zum MD geschickt werden, da kam dann zurück "sorry, zu umfangreich."
Nun hab ich Ende Mai den ersten Termin im Jobcenter, kam heute per Post. Weiß gar nicht, was ich da soll. Man will mit mir über meine berufliche Situation sprechen. Der übliche "Einzeiler" ohne Inhalt.
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Koelsch
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#12

Beitrag von Koelsch »

Also zu zweit dorthin und durchaus deutlich machen, dass Dir wegen der extremen züchischen Belastung Jobs derzeit kaum möglich sind.
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Olivia
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#13

Beitrag von Olivia »

Zur Not eine Freistellung von dem Termin aus gesundheitlichen Gründen.
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marsupilami
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Re: Stressbedingte chronische Erkrankungen

#14

Beitrag von marsupilami »

"Zur Vorbereitung auf Ihre Einladung zum Gespräch über meine berufliche Situation wollen diese wenig aussagekräftige Formulierung zeitnah mit ein paar Stichworten präzisieren.
Eine gute Vorbereitung meinerseits würde den beiderseitigen Zeitaufwand deutlich minimieren und dem Gespräch einen - beiderseitig - zielführenden roten Faden verleihen.
mfg"

Oder so ähnlich.

Ja, ich weiß: bringt nicht allzuviel.
Aber vielleicht ....
https://www.deutschlandfunk.de/jobcente ... t-100.html
Signatur?
Muss das sein?
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