Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

Hilfe bei Fragen rund um Miete, Heizkosten etc. beim ALG II nach § 22 SGB II.
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marsupilami
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#26

Beitrag von marsupilami »

Der Umzug ist notwendig weil ......
Außer dem krank-machenden Lärm (Attest) können Dich Deine Freunde bei Deinem sich schleichend verschlechtenderen Gesamt-Gesundheitszustand unterstützen.
Umzug, Einkaufen, Fahrten zum Doc, .....
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Muss das sein?
Olivia
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#27

Beitrag von Olivia »

Alles richtig, aber auf die Schnelle oder auf Zuruf wird sich das JC da auf nichts einlassen. Die werden darauf bestehen, dass alle juristischen Möglichkeiten gegen den Vermieter ausgenutzt worden sind, bevor sie einem Umzug und - damit verbunden - dauerhaft höheren KdU zustimmen.
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Pegasus
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#28

Beitrag von Pegasus »

Wiederhole mich: Attest vom Doc das ein Umzug aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist. Lärmprotokoll ist auch nicht verkehrt. Ja ich weiß das ist viel Arbeit, aber kann mir vorstellen, das das mit Attest beim Amt Gehör findet.
In jeden Stein, in jeden Ast, in jeden Tier ist Leben wie in Dir selbst
Einst hatten wir Angst und zogen in den Krieg, um unsere Freiheit zu verteidigen. Heute haben wir Angst vor Worte.
Olivia
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#29

Beitrag von Olivia »

Welcher Doc wäre da der richtige? Psychoklempner??
Stefan78
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#30

Beitrag von Stefan78 »

Lärmprotokoll habe ich eins, täglich, Umfang ein gutes Jahr. Und einige Videoaufnahmen vom Dezibelmessgerät mit den Knallgeräuschen der Türen drauf. Das sollte hoffentlich was bringen.
Olivia
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#31

Beitrag von Olivia »

Hast Du das Lärmprotokoll dem Vermieter auch immer zeitnah in seinen Briefkasten geworfen, mit Einwurfnachweis, zusammen mit der nachweisbaren Aufforderung, den Mietmangel abzustellen?

Das Jobcenter wird alle diese Nachweise einfordern. Ein "im stillen (oder hier: lauten) Kämmerlein" geführtes Lärmprotokoll, von dem niemand ausser Dir selbst etwas weiss, ist nicht viel wert.
Stefan78
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#32

Beitrag von Stefan78 »

Ich wollte es ihm persönlich geben aber er hat die Annahme verweigert mit eben der Begründung, es ginge ihn alles nichts an.
Olivia
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#33

Beitrag von Olivia »

Dann wirf ihm jetzt das gesamte Lärmprotokoll des vergangenen Jahres in Kopie nachweissicher in seinen Briefkasten ein! Dazu eignet sich ein Einwurf unter Zeugen oder eine Videodokumentation des Briefkasten-Einwurfs.

Dazu folgendes Schreiben:
SgV,

hiermit fordere ich Sie unmissverständlich und entschieden auf, die Ihnen bereits seit längerer Zeit bekannten drastischen nächtlichen Lärmstörungen durch den Mieter .......... sofort zu unterbinden. Der Lärm geht nachgewiesenermassen von dem benannten Mieter aus. Einigungsversuche wurden seitens des Mieters abgelehnt, stattdessen wurde ich bedroht und beleidigt.

Ein Nachweis über die penetranten und unverschämten Ruhestörungen liegt bei (Lärmprotokoll). Auch wenn Sie mir gegenüber mündlich Gegenteiliges behauptet haben: Sie sind als Vermieter verpflichtet, für eine ordnungsgemässe Mietsache zu sorgen. Mieteinahmen sind kein leistungsloses Einkommen, sondern Ihr Eigentum verpflichtet Sie auch. Sie müssen dafür sorgen, dass ich meine Mietwohnung einwandfrei nutzen kann. Das ist mir aber durch den ständigen Lärm in keiner Weise mehr möglich. Im Grunde ist meine Wohnung kaum noch benutzbar.

Ich bin nicht willens und nicht in der Lage, den unertäglichen nächtlichen Lärm weiter hinzunehmen. Mir reicht es jetzt! Handeln Sie sofort und stellen den Mietmangel bis zum ........... [Frist von 14 Tagen ab Einwurf des Briefes] ab.

Zur Not müssen Sie den störenden Mieter abmahnen und kündigen, ggf. sogar fristlos. Das ist Ihre Pflicht. Handeln Sie jetzt umgehend und sofort!

MfG Stefan78
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Koelsch
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#34

Beitrag von Koelsch »

:Daumenhoch: :Daumenhoch:
Frei nach Hanns-Dieter Hüsch, ist der Kölner überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.
Deshalb kann von mir keine Rechtsberatung erfolgen, auch nicht per e-mail oder PN.
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marsupilami
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#35

Beitrag von marsupilami »

Und was, wenn der Vermieter nicht oder nur ungenügend reagiert?
Bei der Schärfe der Formulierung muss dann auch wirklich was "nachkommen", sonst ist dieses Schreiben im wahrsten Sinne des Wortes ein Papier-Tiger.

D.h. dann Ankündigung und wenn ohne Reaktion tatsächliche Mietminderung.
U.U. mit dem Willen, dass auch anwaltlich durchzuziehen.
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Stefan78
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#36

Beitrag von Stefan78 »

Also zuerst einen Beratungsschein holen und hoffentlich bekommen, weil ich ja im Mieterverein bin, dann Anwalt und dann Schreiben an den Vermieter...
Olivia
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#37

Beitrag von Olivia »

Stefan78 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 14:48 Also zuerst einen Beratungsschein holen und hoffentlich bekommen, weil ich ja im Mieterverein bin, dann Anwalt und dann Schreiben an den Vermieter...
Genau das eben nicht. Erst solltest Du selbst aktiv werden, und wenn dann keine Reaktion erfolgt, den Mieterverein einschalten und wenn auch das nicht hilft, einen Anwalt.

Ich verstehe in gewisser Weise Deine Resignation, aber Du solltest hier an dieser Stelle erst mal selbst aktiv werden und dann weiter sehen.

Schade, dass Günter keinen Rat mehr geben kann. Der hätte wahrscheinlich in eine ähnliche Richtung argumentiert: den Zustand nicht klaglos hinehmen, schon gar nicht über ein volles Jahr hinweg, sondern mutig sein und die Sache jetzt drehen.
marsupilami hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 14:05 Und was, wenn der Vermieter nicht oder nur ungenügend reagiert?
Diesen Gedanken sollte sich der TE nicht stellen, da es schlimmer ja wirklich kaum noch werden kann. Solche Verästelungen "was wäre wenn" haben den TE ja jetzt schon ein ganzes Jahr lang blockiert.
Bei der Schärfe der Formulierung muss dann auch wirklich was "nachkommen", sonst ist dieses Schreiben im wahrsten Sinne des Wortes ein Papier-Tiger.
Der TE verfügt ja auch über eine Mitgliedschaft in einer RSV mit 150 € SB. Erstmal muss der Vermieter jetzt zum Handeln aufgefordert werden. Angesichts der massiven und schon lange andauernden Problematik mit Nachdruck.
D.h. dann Ankündigung und wenn ohne Reaktion tatsächliche Mietminderung. U.U. mit dem Willen, dass auch anwaltlich durchzuziehen.
Richtig. Genau so und nicht anders. Und wenn alles das auch nicht hilft, dann in letzter Konsequenz Umzug, wie vom TE schon angedacht.
Stefan78
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#38

Beitrag von Stefan78 »

Da der Vermieter allerdings seit Jahren die 1-Zi-Wohnungen an Mitarbeiter/Kollegen desselben Instituts vermietet, glaube ich nicht, dass mein Problem gelöst wäre, wenn die einen weg wären. Womöglich machen die Nachfolger dasselbe Spiel mit mir dann und sei es nur, weil die jetztigen den neuen von dem ganzen Mist erzählen. Und die Lärmer fühlen sich ja offensichtlich im Recht. Für die bin ja ich der Störenfried.
Stefan78
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#39

Beitrag von Stefan78 »

a) nein, ich habe keine Mietrechtsschutzversicherung
b) der Mieterverein sagt, er dürfe mich nicht beraten dazu, weil der Lärmer auch Mitglied im Mieterverein ist. Also ich habe de facto eben keinerlei rechtliche Vertretung im Moment.

Oh, was ist mit Günter??
Olivia
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#40

Beitrag von Olivia »

Wenn Du weiter so negativ denkst und nichts in Bewegung setzt, d.h. Dir weiter alles gefallen lässt, wird sich rein gar nichts ändern.

Wieso sollte ein Nachmieter genau so laut sein wie die jetzigen abartig lauten Mieter? Normal ist sowas nicht. Nebenbei bemerkt hättest Du dann genau den gleichen Anspruch auf Unterlassung wie jetzt auch.

Günter ist tot. viewtopic.php?p=622950#p622950
Stefan78
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#41

Beitrag von Stefan78 »

Ich weiß halt nicht, ob ich mit meiner psych. Erkrankung den Nerv für noch mehr Ärger mit dem Vermieter, dem Jobcenter und auch dem Lärmer habe. Ich bin jetzt schon fix und alle. Auch die Drohungen des Vermieteres, die Beleidigungen des Lärmers und seiner Freundin, mein Eigentum (Waschmaschine im Keller, kein Platz dafür in der Wohnung) wurde von denen schon dreckig gemacht, Müll dort entsorgt etc etc. Vermieter weiß das alles. Egal. Er hat mal mit denen gesprochen, aber es änderte sich nichts und seitdem blockt er nur noch ab und droht mir mit Konsequenzen statt dem Lärmer. Es geht nicht nur um die Nachtruhe by the way. Der Lärm ist auch tagsüber nicht mit der Hausordnung und den Gesetzen vereinbar.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#42

Beitrag von Stefan78 »

oh das tut mir leid!

Die Befürchtung habe ich deswegen, weil die dann ggf. neuen Nachbarn höchstwahrscheinlich eben wieder Kumpels des jetztigen sind. Da ist die Gefahr doch gegeben, dass es da genauso weitergeht. Und es wäre Wasser auf die Mühlen vom Vermieter, dass eben ich das Problem bin und mich mit niemandem vertragen würde.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#43

Beitrag von Olivia »

Vielleicht versuchst Du es ja doch und nimmst all Deinen Mut zusammen.

Die Alternative wäre, dass Du Dir vom Psychiater ein Attest besorgst, dass Du den Umständen nicht mehr gewachsen bist und um ein Umzugsattest mit Dringlichkeit bittest.

Dann musst Du allerdings die Kraft für eine Wohnungssuche, einen Umzug und ein etwaiges sozialgerichtliches Verfahren wegen der dann höheren KdU aufbringen.

Wenn Du beides nicht kannst und/oder willst, hilft nur das Verharren in der jetzigen Situation. Dann besteht aber das Risiko, irgendwann einen völligen Zusammenbruch zu erleiden. Dann droht unter Umständen sogar Heimunterbringung oder gar Betreuung (wenn gar nichts mehr geht).
Stefan78 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 15:24Die Befürchtung habe ich deswegen, weil die dann ggf. neuen Nachbarn höchstwahrscheinlich eben wieder Kumpels des jetztigen sind. Da ist die Gefahr doch gegeben, dass es da genauso weitergeht. Und es wäre Wasser auf die Mühlen vom Vermieter, dass eben ich das Problem bin und mich mit niemandem vertragen würde.
Wenn Du ordentlich auf den Putz haust, wird der Vermieter es nicht wagen, einen gleich lauten Ruhestörer auf den jetzigen nachfolgen zu lassen. Und wenn doch, hast Du genügend "Papier" in der Hand, um dem Jobcenter zu belegen, dass ein Umzug spätestens dann auch aus deren Sicht dringend erforderlich ist.

Mit jeder weiteren Woche, die Du die jetzige SItuation unwidersprochen noch länger hinnimmst, zementierst Du die Situation jedenfalls weiter zu Deinen Ungunsten.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#44

Beitrag von HarzerUrvieh »

Stefan78 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 15:22 Ich weiß halt nicht, ob ich mit meiner psych. Erkrankung den Nerv für noch mehr Ärger mit dem Vermieter, dem Jobcenter und auch dem Lärmer habe. Ich bin jetzt schon fix und alle.
...
Auch ich weiß nicht, ob Du mit Deiner psych. Erkrankung den Nerv für noch mehr Ärger mit dem Vermieter usw. hast. Ich weiß aber, dass Du nicht allein bist, mit Deinen Problemen. Du hast ja auch die Energie und Motivation gehabt, Dich hier mitzuteilen. Dann ist es doch ein Leichtes, nun auch dem Vermieter eine weitere Mitteilung zu machen, oder? :zwinker:

Mach´dem Vermieter eine freundliche aber bestimmte Ansage (Lärmprotokoll & Co). Ein "Nein" hast Du ja bereits in der Tasche, es kann also nicht schlimmer werden. :Daumenhoch:

"Du sollst nicht alles glauben, was Du denkst"! Das ist, glaube ich, der Buchtitel eines Depressiven. Es passt aber auch auf jeden anderen, der in Deiner Situation steckt. Da fühlt man sich schnell "machtlos". Das bist Du aber nicht. Du kannst Dich mitteilen, Fragen stellen und Antworten verarbeiten. Du hast eine ganze Menge Macht, Wissen und Motivation um Dich herum. Nutze sie...

Viel Erfolg!
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#45

Beitrag von Pegasus »

Stefan78 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 15:17 b) der Mieterverein sagt, er dürfe mich nicht beraten dazu, weil der Lärmer auch Mitglied im Mieterverein ist. Also ich habe de facto eben keinerlei rechtliche Vertretung im Moment.
Das halte ich für starken Toback. Massive Lärmbelästigung ist ein Mangel und Vermietersache. Nur wenn der Konflikt vor der Mitgliedschaft bestand, verweigern die Mietervereine in den Fall eine Hilfe. Bestenfalls setzen sie dann Schreiben auf, welches Du dann sicherlich bezahlen mußt, aber man wird Dich kaum rechtlich vertreten ( Mietminderung).
Davon mal abgesehen, ist jeder Mieter gehalten unverhältnismäßigen Lärm zu vermeiden. Das wird meines Wissens nicht nur in Mietverträgen und/oder Hausordnung sondern auch seitens der Bundesländer/Gemeinden geregelt. Ich weiß wie belastbar das Theater ist.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#46

Beitrag von Stefan78 »

Ich bin seit 20 Jahren Mitglied im Mieterverein. Der Mieterverein wollte auch schon helfen und dem Vermieter gleich eine Mietminderung androhen. Dann erfuhr ich aber völlig zufällig, dass der Lärmer (seine Mieterzeitung lag obenauf im Papiermülleimer und ich habe sie beim Müll wegbringen gesehen) ebenfalls Mitglied im Mieterverein ist (vermutlich erst seit max. 2-3 Jahren, seit er in Dt. lebt). Ich bekam da ein etwas komisches Gefühl und dachte, ich frage daher lieber mal beim Mieterverein nach, ob das ein Problem darstellt, wenn auch die gegnerische Partei dort Mitglied ist. Ja, bei Nachbarschaftssachen treten sie per Satzung generell nicht ein. Auf meine Frage, ob der Verein dann trotzdem den Vermieter kontaktieren wird, da ich ja trotzdem Ansprüche an den Vermieter habe, die Wohnung in einem nutzbaren Zustand zur Verfügung zu stellen, wurde verneint mit eben der Begründung, dass der Nachbar ebenfalls Mitglied ist. Hätte nun der Mieterverein dem Vermieter bereits geschrieben und es wäre im Nachgang rausgekommen, dass der Nachbar auch Mitglied ist, stünde ich jetzt mitten in einem Minderungsverfahren ohne Mieterverein da, weil dieser dann sofort jegliche Hilfe eingestellt hätte.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#47

Beitrag von Koelsch »

Ich bezweifel stark, dass sich das mit den Bedingungen des Mietervereins deckt. Gegner ist nicht Dein Nachbar, Gegner ist der Vermieter.
Zumindest der Mieterverein Passau schreibt auf seiner Homepage, dass er bei Mietminderung gegen den Vermieter hilft auch wenn der störende Nachbar auch Mitglied ist.
Frei nach Hanns-Dieter Hüsch, ist der Kölner überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#48

Beitrag von Stefan78 »

Das war die Aussage der Geschäftsführung per Mail. Fand ich auch ziemlich krass. Dann hätten ja viele Leute mit Lärmbelästigung nichts vom Mieterverein...
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#49

Beitrag von Koelsch »

Dann guck mal auf Mieterverein Passau, kopier die Stelle und frag per Mail nach, warum andere Mietervereine so anders urteilen.
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Re: Umzug notwendig - richtiges Vorgehen

#50

Beitrag von marsupilami »

@ Koelsch:
meinst Du das hier:
Ich habe Ärger mit meinen Nachbarn. Hilft mir der Mieterverein?
Nur indirekt. Der Mieterverein hilft in erster Linie bei Rechtsstreitigkeiten mit dem Vermieter. Gegen den Nachbarn (der möglicherweise auch bei uns Mitglied ist), können wir nicht vorgehen. Vielleicht kommt aber eine Mietminderung in Betracht. Die Minderung ist gegen den Vermieter gerichtet, der sich daraufhin hoffentlich um das Problem kümmert. Fragen Sie unsere Berater, was am besten in Ihrer Lage ist.
https://www.mieterverein-passau.de/vere ... ragen.html
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